Wer hat schon mal ein PC-Spiel gespielt, auch wenn es sehr einfach und klein gehalten wurde? Viele kennen das Phänomen dass ein Spiel einen so fesseln kann dass man sogar das essen, trinken und Hausarbeiten schon mal gerne vergisst oder bei Seite schiebt. Doch warum ist das so, was genau fesselt einem beim spielen so?
Ich nehme mal als Beispiel ein Typisches “Suchtspiel”, die Sims ob nun Teil 2 oder nun Teil 3. Jeder kennt es und manch einer hat es auch schon gespielt.
Doch was fesselt einen so an die Sims? Bei mir war es das Gefühl der Freiheit, man kann fast alles machen was einem gerade so einfällt. Frauen an baggern, Männer an baggern, Häuser abbrennen lassen (Wie verrate ich hier nun nicht) oder sein Eigenheim nach eignen Wünschen und Vorstellungen gestalten. Genau dass ist das Magische an den Sims, Häuserbauen für Anfänger, jeder findet sich schnell zurecht und Schustert sich nach und nach sein Traumhaus zurecht, mit oder ohne Garten, Pool oder Garage. Es ist Simple aber dennoch Genial dieses Spiel. Da investiert man schon gerne mal etliche Std. um sein Pixelleben selber in die Hand zu nehmen. Viele verwirklichen dadurch ihr Träume und Wünsche die sie außerhalb des Spiels nicht haben.
So ist es auch mit den Suchtpotenzial Nummer eins, Onlinerollenspiele wie World od Warcraft, Lineage 2, Bounty Bay Online, Everqust (Ich habe bewusst auf eine Verlinkung verzichtet.)…die Liste zeigt heut zu Tage schon ins unermessliche. Viele dieser Spieler dort, meist Jugendliche verwirklichen dort ihre Wünsche und Träume die sie im Realen (abseits vom PC) Leben nicht erreichen wollen oder können. Sie vernachlässigen Schule, Arbeit und Sozialkontakte. Wobei man beim letzten Punkt behaupten könne “Im Spiel selbst habe ich doch Kontakte die ich jeden Tag pflege.” aber schauen wir doch einmal an warum dieses so ist, das viele ein zweites Leben sich in einer Onlinewelt erschaffen und sich meist darin wohler fühlen als außerhalb dieser Virtuellen Welt.
Ich kenne dieses Gefühl von Freiheit selber, habe schon selbst oft genug stundenlang Onlinespiele gespielt. Warum? Es ist im Prinzip ganz einfach. – Man ist dort ja nicht alleine. Bei vielen Spielen werden einem sehr viel geboten, wie z.B. Quests, das sind Aufgaben die man mit seinem Charakter lösen muss und dafür mit Spielgeld oder Dingen entlohnt wird. Dann kommen noch Gilden / Clans etc hinzu. Dieses bedeutet das sich eine kleine Spielgemeinschaft innerhalb eines Spiels gründen und zusammen Spielen, sich gegenseitig Helfen sei es nun Spiel bezogen oder nicht. Dort redet man schon ehr über seine wahren Gefühle und Eindrücke aus dem Leben. Denn man fühlt sich sicher und Anonym. Jeder hat ein offenes Ohr für einen und gibt seine Ratschläge mit hinzu. Vereinzelt bilden sich auch wahre Freundschaften und das ist der Punkt, man ist nicht alleine. In einem Onlinerollenspiel hat man die Möglichkeit sich mit Leuten zu Unterhalten aus der ganzen Welt und seine Ziele gemeinsam zu verfolgen. Wo gibt es das schon abseits vom PC? Draußen geht jeder seine Wege alleine. Ab und zu trifft man sich dann doch mal mit Freunden und geht seinen Pflichten nach. Doch fühlt man sich da wirklich wohl oder fühlt man sich im Virtuellen Leben wesentlich wohler? Beantwortet man diese Frage mit dem zweiten Teil, so sollte man mal in sich gehen und sich Fragen, ob ein Leben abseits nicht doch schöner sein kann. Was es bei den Spielen nicht gibt sind Kontakte von Angesicht zu Angesicht, Emotionen die man sehen und Fühlen kann und das wichtigste das Wahre Leben.
Auch wenn ein Spiel noch so schön gestaltet ist und einen fasziniert, sollte man sein Leben nicht vernachlässigen oder gar sein Leben gefährden. Immer wieder kam es zu Vorfällen das Spieler verstorben sind da sie sich selbst vernachlässigt haben, nur um in der Zweiten Welt bestehen zu können. Ist es das wert?
Schreibt einen Artikel zum Thema “Mein Leben in der Virtuellen Welt” und verlinkt darin auf diesen Artikel auf aulus-web.de/meine-leben-in-der-virtuellen-welt/ bis zum 30.09.2010